AEG Kilowattstunden Wechselstromzähler

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Erstellt am 12 Nov 2022 | zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Steffen

Der AEG Kilowattstunden Wechselstromzähler J6 ist ein Gerät, welches vermutlich in den 1920er Jahren gebaut wurde.

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  • Hersteller: AEG
  • Typ: J6
  • Baujahr: vermutlich 1925
  • Spannungsarten: Wechselspannung
  • Zustand Gehäuse: gut
  • Zustand Technik: ungeprüft, funktioniert

Zustand bei Erhalt

Der Zähler war bis vor Kurzem als Zwischenzähler im Einsatz. Er ist recht verschmutzt, aber grundsätzlich in einem guten Zustand.

Der Zähler funktioniert nach dem Ferraris-Prinzip. Eine drehbar gelagerte Aluminiumscheibe läuft durch das Wechselfeld zweier Spulen. Eine der Spulen (mit wenigen Windungen – hier 2 x 16) ist der Strompfad, eine andere (mit vielen Windungen – hier 11 000) ist der Spannungspfad. Der an den Steckdosen fließende Strom fließt auch durch den Strompfad, die Netzspannung liegt am Spannungspfad an. Die beiden Wechselfelder erzeugen ein Drehmoment auf die Scheibe, welches direkt proportional zum Produkt aus Spannung und Stromstärke ist.

Vom Funktionsprinzip handelt es sich um einen Asynchronmotor.

AEG Kilowattstunden Wechselstromzähler – Kennzeichnungen

Der Zähler ist für 220 V Wechselspannung ausgelegt. Es dürfen maximal 5 A Strom fließen. Die Kennzeichnung „50 Per/s“ deutet darauf hin, dass der Zähler vor der Einführung der Einheit Hz (Hertz) gebaut wurde. Zu Ehren von Heinrich Hertz hat man Hz 1930 als Einheit für die Frequenz festgelegt.

Die Eichmarke verrät uns, dass die Eichstelle 13 (vermutlich der Bezirk Leipzig) den Zähler bis 1964 als geeicht deklariert hat. Danach darf er als Zwischenzähler im privaten Bereich oder (wie bei diesem) in einer Kleingartenanlage genutzt werden.

Instandsetzung

Der Zähler muss gründlich gereinigt werden. Die Technik werde ich prüfen und ggf. instandsetzen.

Ich vermute, dass das Gerät „überpinselt“ wurde. Ich habe zwei Schilder freigelegt, die diese Vermutung stützen. An der Vorderseite befindet sich der Hinweis zum Eigentümer, an der Oberseite eine Kennnummer, die mit Farbe überstrichen war.

Eigentümer waren übrigens die „Städtischen Elektrizitätswerke Leipzig“, die bereits 1895 gegründet und vermutlich 1949 enteignet wurden.

Ich nehme an, dass die DDR mit der Enteignung der Stadtwerk deren Eigentum einfach weitergenutzt hat. Farbe drauf und schon ist das Gerät sozialismus-tauglich 🤔