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Erstellt am 9 Feb 2022 | zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Steffen
Der Feutron Stelltrafo Type 1223 ist ein Gerät aus der ehemaligen DDR, welches dazu diente, die teilweise starken Schwankungen im Netz auszugleichen, um bspw. einen Fernseher sicher zu betreiben.
- Hersteller: VEB Feutron Greiz
- Typ: Stelltransformator Type 1223
- Baujahr: 1968
- Spannungsarten: Wechselspannung
- Zustand Gehäuse: befriedigend
- Zustand Technik: in Revision
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?Tide=5149
https://www.radiomuseum.org/r/feutron_stelltransformator_1223.html
Zustand bei Erhalt
Das Gehäuse ist mit Beschädigungen. Ein Ausbruch an der Rückwand sowie Abdrücke des Netzkabels auf der Oberfläche sind zu finden. Letztere sind dadurch entstanden, weil das Netzkabel länger auf dem Gehäuse gelegen hat und die Weichmacher aus der Isolierung ausgegast sind.
Die Technik sieht aus wie neu. Einzig das Voltmeter ist so nicht mehr zu gebrauchen, da sich der Druck (Skala) abgelöst hat.
Schaltplan des Feutron Stelltrafo Type 1223
Gut zu erkennen ist, dass es sich um einen Spartrafo handelt. Es gibt keine klassische Primär- und Sekundärseite.
In Schalterstellung 3 ist St 1 über den Trommelschalter mit Anschluss 3 des Trafos verbunden. Anschluss 4 des Trafos geht immer an Bu 1.
Eine der Anschlussleitungen geht direkt an den Ausgang.
Der Primärstromkreis geht über den Anschluss 3 an die Netzseite.
Der Sekundärstromkreis geht immer über Anschluss 4 an den Ausgang.
Die Primärspannung liegt an einem längeren Teil des Trafos an als die Sekundärspannung. Das ist recht gut zu erkennen. Die grüne und blaue Markierung innerhalb der Trafowicklung zeigen das deutlich. Daher wird heruntertransformiert. Bei den Schalterstellungen 1 und 2 haben wie ebenfalls diesen Effekt. Schalterstellung 4 gibt 1 : 1 die Netzspannung auf den Ausgang. Ab Stellung 5 wird hochtransformiert, da die sekundär wirksame Länge der Trafowicklung größer ist als die primärseitige.
Auf dem Trafo sind die Spannungen aufgedruckt, die am zugehörigen Anschluss anliegen sollen.
Messwerte
Der Anschluss 4 liegt am Ausgang. Das bezieht sich auf die damalige Nennspannung von 220 Volt. In Stellung sollte damals der Ausgang im Idealfall ebenfalls 220 V haben. Da die heutige Spannung bei 230 V liegt, ergeben sich andere Werte.
In Stellung vier lässt sich die aktuelle Netzspannung von 232 V ablesen.
Nachdem ich den Anschluss an den Ausgang von 4 auf 8 umgelötet habe, ergeben sich andere Spannungen.
Stellung 8 zeigt wieder die aktuelle Netzspannung von 233 V.
Final habe ich den Ausgang auf Anschluss 9 gelegt, was zu folgenden Spannungen führt.
Diesmal zeigt Stellung neun die Netzspannung von 233 V.
Der Sinn dieses Trafos ist es nun, die Spannung am Ausgang einzustellen. Schwankungen am Eingang können durch Nachregeln ausgeglichen werden.
Da viele der alten Radios für maximal 220 V ausgelegt sind, kann man den Trafo auch dafür benutzen. Im letzten Fall würde man auf Stellung 7 gehen.
Ich habe zwei Messreihen aufgenommen, eine im Originalzustand, eine mit einem an Schalterstellung 9 angelöteten Eingang.
Instandsetzung des Feutron Stelltrafo Type 1223
Viel gibt es nicht zu tun:
- Erneuerung des Netzkabels und der Zugentlastung
- Tausch des Messgerätes
- Reparatur des Gehäuses
- Anpassung an die aktuelle Netzspannung
- Reinigung
Das neue Messgerät zeigt ebenfalls Alterungserscheinungen …
Ich habe zwar dieses Messgerät (welches mir ein Sammlerkollege des RBF zur Verfügung gestellt hat) eingebaut, dennoch aber eine neue Skala “kreiert“.
Die Schrauben zum Verschließen des Gehäuses greifen nicht mehr richtig. Ein wenig Litze schafft Abhilfe.
Instandsetzung des Messgerätes
Das Messgerät besteht aus dem eigentlichen Messwerk, vier Vorwiderständen sowie einer Glimmlampe mit einem eigenen Vorwiderstand.
Die Instandsetzung reduziert sich auf das Erstellen einer neuen Skala.