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Erstellt am 12 Nov 2021 | zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von Steffen
Ich habe ein Netzteil, welches ein Eigenbau ist, geschenkt bekommen. Ich möchte es hier vorstellen und die Wiederaufbereitung schildern.
Nach Aussage des Vorbesitzers könnte es sich um einen Trafo handeln, der an eine Modellbahnanlage angeschlossen wurde. Leider fehlt eine Regelung. Ein Schalter zur Umpolung ist vorhanden. Falls dies wirklich zum Betrieb einer Modellbahn gedacht war, konnte man zumindest den Zug vorwärts und rückwärts fahren lassen. Eine Regulierung der Geschwindigkeit ging allerdings nicht.
Zustand bei Erhalt
Schaltplan und Funktion Netzteil Eigenbau
In einem ersten Schritt werde ich den Schaltplan aufnehmen. Zu erkennen sind
- ein Trafo (das sieht nach einem Klingeltrafo aus DDR-Produktion aus)
- ein Selen-Gleichrichter
- ein Konvolut parallel geschalteter Ladeelkos
- eine Platine mit einer unbekannten Schaltung
- mehrere Schalter
Ausgangs des Gleichrichters wird ein Ausgang direkt angesteuert (A1), ein zweiter (A2) über einen Widerstand 20 Ω. Die Transistorschaltung, der ein 40-Ω-Widerstand vorgeschaltet ist, ist zweimal identisch vorhanden.
Die Transistorschaltung ist ebenfalls gut nachvollziehbar.
Die Funktion des Elkos ist nach wie vor „nebulös“.
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=17710
Mittlerweile bin ich ein bisschen weitergekommen. Zunächst habe ich den Schaltplan sauber neu gezeichnet:
Einen weiteren Hinweis zum Einsatz gab mir der Vorbesitzer:
Also der Trafo ist von einer Eisenbahnplatte und es war TT. HO wäre zu groß und N wäre zu klein für uns gewesen. Ich weiß wir hatten auf der Eisenbahnplatte auch einige Schalter, da wurden bestimmt auch Rotsignale, Weichen oder anderes gestellt vielleicht hat das mit der Dir unbekannten Platine zu tun?
Angaben des Vorbesitzers
Manfred aus dem Radio-Bastler-Forum meint dazu (#18):
Denkbar wäre ein Stufenschalter, der es gestattet nacheinander die drei Ausgänge auf ein Gleis zu legen und so die Geschwindigkeit zu regeln.
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=17710
Denkbar wäre auch A2 und A1 auf einen Stufenschalter für „Anfahren und langsam“ und „schnell“
sowie den A3 zum Betätigen von Weichen, Schranken, Signalen, also alles was induktiv wirkt und nur kurzzeitig, dafür aber oft betätigt wird. Da macht dann der SF 128 mit 60Volt C/B und 500mA Sinn sowie die Beschaltung mit dem Kondensator zum Abbau von Induktionsspannungen.
Instandsetzung
Ich werde das Netzteil zunächst zerlegen und alle Bauteile prüfen und gegebenenfalls ersetzen. Das Konvolut an Elkos ersetze ich durch einen Vertreter passender Kapazität.
Der Selen-Gleichrichter, der neue Kondensator sowie die bereits vorhandenen Widerstände wanderten aus eine Streifen-Rasterplatine. Die Verkabelung habe ich teilweise erneuert. Hinzu gekommen ist eine Lüsterklemme, um das Anschließen der Deckplatte etwas zu vereinfachen.
Der Ladekondensator war eine Parallelschaltung von 5 x 100 und 1 x 200 µF, also insgesamt 700 µF. Ich habe dieses Konvolut durch einen einzelnen Elko mit 1500 µF ersetzt.
Ein Rätsel bleibt zunächst, welche Funktion die zweite Platine (oben rechts hat). Aber das finde ich auch noch heraus.
Der Transistor ist ein SF128C: https://hjs.lima-city.de/DDR/index.php?pdf=SF126
Messwerte
Buchse 1 | Buchsen 2/3 | Buchse 4 | |
Glühlampe 12V/0,1A | 4,9V/51mA | 5,0V/52mA | 6,5V/62mA |
Glühlampe 7V/0,1A | 3,8V/68mA | 3,2V/63mA | 6,2V/90mA |
Glühlampe 7V/0,3A | 1,2V/113mA | 0,6V/70mA | 4,2V/223mA |
Widerstand 200 Ω/0,125W | 6,1V/31mA | 6,2V/32mA | 7,3V/36mA |