Oszillograph Hameg HM107-5

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Erstellt am 9 Okt 2021 | zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von Steffen

Der Oszillograph Hameg HM107-5 ist eines von mehreren Modellen, die unter der Bezeichnung HM107 gebaut wurden. Er stammt aus dem Jahr 1963.

  • Hersteller: Hameg
  • Typ: HM107-5
  • Baujahr: 1963
  • Spannungsarten: Wechselspannung
  • Zustand Gehäuse: gut
  • Zustand Technik: revidiert, funktioniert
  • Reparaturauftrag, erledigt

Technische Daten

Die DG7-32

Die DG7-32 ist eine Niederspannungs-Kathodenstrahlröhre. Es gibt zwei Plattenpaare für horizontale und vertikale Ablenkung des Elektronenstrahls.

Die Gitter haben folgende Funktionen:

  • g1: Steuergitter, Einstellung der Intensität des Elektronenstrahls
  • g2: Beschleunigung vor der Ablenkung durch die Plattenpaare
  • g3: Schärfe-Einstellung
  • g4: Beschleunigung vor der Ablenkung durch die Plattenpaare
  • Die Ablenkung des Strahls passiert im Zusammenspiel der Gitter 2 und 4 mit den Ablenkplatten.
  • Bei Werten zwischen -50 V und -100 V am Gitter 1 wird der fokussierte Leuchtpunkt gelöscht. Die Spannungen liegen laut Schaltplan zwischen -370 V und -470 V.
  • Die Summe der Spannungen an den Gittern 2 und 4 liegt bei +450 V.
  • Am Gitter 3 liegt eine negative Spannung zwischen -240 V und -360 V an.

Bedienung des Oszillograph Hameg HM107-5

Zur Erzeugung eines stehenden Schirmbides ist es erforderlich, die Zeitablenkfrequenz auf einen in bestimmtem Verhältnis zur Meßfrequenz stehenden Wert einzustellen. Die Grobeinstellung wird an dem unter der Bildröhre befindlichen Drehschalter vorgenommen. Der Zeigerknopf steht immer zwischen zwei Zahlen, welche die jeweiligen Bereichsgrenzen angeben. Der mit „Hor. Freq.“ bezeichnete Drehknopf ermöglicht im Verhältnis 5:1 die Feineinstellung. Ist die Ablenkfrequenz gleich der Meßspannungsfrequenz, wird nur eine Periode sichtbar. Sollen mehrere Perioden aufgezeichnet werden, muß die Ablenkfrequenz entsprechend kleiner sein. 
Erreicht man durch Veränderung des Feinreglers keine stehenden Bilder, ist keine genügende Synchronisation vorhanden. Diese wird am Drehknopf „Sync.“ eingestellt. Der Drehwinkel desselben ist in 2 Bereiche mit je 135° aufgeteilt. Die linke Hälfte, bezeichnet mit „int.“, wird für Eigensynchronisation verwendet. Die Synchronisation sollte nur so fest eingestellt werden, daß gerade ein stehendes Bild erreicht wird, da andernfalls bei sehr starker Synchronisation Verzerrungen auftreten können. Der Regelbereich ist so ausgelegt, daß die max. Eigensynchronisation am linken Anschlag vorhanden ist. 
Bei Fremdsynchronisation muß eine entsprechende Spannung (max. 10 Vss) der Buchse „Sync.“ zugeführt werden. Die Synchronisationsstärke wird dann im rechten, mit „ext.“ bezeichneten Bereich des „Sync.“-Reglers geregelt. Die Eigenart des verwendeten Kippgenerators bringt es mit sich, daß der Strahlrücklauf im rechten Drehbereich des „Hor. Freq.“-Reglers stärker sichtbar wird als im linken. Man sollte deshalb, wenn die gewünschte Frequenzeinstellung sehr weit rechts liegt, evtl. einen Bereich höher schalten und im linken Drehbereich arbeiten.

https://www.alte-messtechnik.de/diverse/sonstige/hameg-107.htm

Zustand

  • Das Gerät ist insgesamt in einem guten Zustand.
  • Es war nur wenig verstaubt, alle Bauteile sehen zunächst gut aus.
  • Es gibt keine Zugentlastung, das Anschlusskabel ist stark verdrillt.
  • Die Kabeldurchführung an der Rückwand ist defekt.

Instandsetzung

Zunächst habe ich die Kabeldurchführung ersetzt und das Netzkabel neu angeschlossen. Die Prüfung einzelner Kondensatoren ergab, dass diese gute Werte haben. Die Elkos hingegen werde ich tauschen, da sie ohmsche Widerstände besitzen.

Da ich beim Öffnen des Gehäuses den Mausanschluss abgerissen habe, musste dieser erneuert werden.

Die anschließende Funktionsprobe zeigte, dass der Oszillograph funktioniert. Dennoch werde ich die Elkos tauschen!

Der Tausch der Elkos ist erledigt. Leider ist ein 510-Watt-Widerstand dabei zerbrochen. Um die geforderten 0,5 Watt zu erreichen, habe ich 4 x 2,2 kΩ/0,125 W parallel geschaltet. Den passenden Widerstand hat man irgendwie nie da…

Der Masseanschluss des Gehäuses ist wieder an der dafür vorgesehenen Schraube.

Ich habe mich dazu entschlossen, eine Zugentlastung einzubauen. Besser ist das…

Abschließend habe ich das Gehäuse und die Beschläge poliert sowie die Knöpfe gereinigt.

Die finale Funktionsprobe zeigt, dass der Oszillograph Hameg HM107-5 funktioniert.

Im ersten Teil muss es natürlich heißen, dass die Spitzenspannung 2,8 V beträgt. Später heißt es korrekt, dass die Spitze-Spitze-Spannung bei ca. 6 V liegt.

Ein wenig Mathematik:

US = Ueff x sqrt(2)
US = 2,1 V x 1,41
US = 2,97 V

USS = 2 x US
USS = 5,94 V

Die Quelle ist am Anschluss „x 10“ gesteckt. Somit beträgt die Auslenkung 3 V/cm, da der Einstellregler für die y-Verstärkung (linker Knopf über den Anschlussbuchsen) auf 0,3 steht. Auf dem Bildschirm erkennt man sehr gut, dass die beiden Halbwellen jeweils 1 cm hoch sind.

Schaltplan des Oszillograph Hameg HM107-5

https://nvhrbiblio.nl/schema/Hameg_HM107.pdf