3012

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Erstellt am 13 Dez. 2024 | zuletzt bearbeitet vor 1 Woche von Steffen

Das Grundig 3012 ist ein Superhet aus den Jahren 1952/53. Es spielt auf LW, MW, KW und UKW. Dank der EL12 bringt es die NF-Stufe auf 8 W.

https://www.radiomuseum.org/r/grundig_3012w.html

  • Hersteller: Grundig
  • Typ: 3012
  • Baujahr: 1952/53
  • Empfangsprinzip: Superhet
  • Wellenbereiche: LW, MW, KW, UKW
  • Spannungsarten: Wechselspannung
  • Zustand Gehäuse: gut
  • Zustand Technik: ungeprüft, Transportschaden
  • Herkunft: Reparaturauftrag
  • Datum: 12/2024
  • Kosten: keine

Inhaltsverzeichnis

Zustand bei Erhalt des Grundig 3012

Mann oh Mann, was für eine Sch…

Der Besitzer hat das Radio online gekauft und per Post versenden lassen. DHL (oder war es Hermes?) haben mit dem Paket Fußball gespielt.

Beide Lautsprecher sind herausgeflogen, bei einem ist das Anschlussterminal abgerissen, das Gehäuse hat ordentlich etwas abbekommen. Glücklicherweise haben die herumfliegenden Lautsprecher keine der Röhren demoliert.

Das Radio wurde bereits einmal „revidiert“. Warum in Anführungszeichen? Die Reparatur wurde meines Erachtens nach wenig fachgerecht ausgeführt. Einige Kondensatoren, die getauscht werden müssen, sind noch drin, die anderen sind ein bunter Salat.

Hinzu kommen ein angelötetes UKW-Kabel sowie eine geflickte Netzanschlussleitung. Letztere stellt ein unnötiges Risiko dar. Das Radio ist in diesem technischen Zustand nicht betriebssicher.

Der Hochtöner erscheint mir so, als wäre er nicht original. Das erforsche ich später.

Instandsetzung

Was für ein Chaos…

Die neu eingesetzten Kondensatoren waren teilweise so schlecht verlötet, dass die Lötstellen bei der kleinsten mechanischen Beanspruchung nachgaben. So etwas nennt man „kalte Lötstelle“. Diese entsteht, wenn nicht alle am Lötvorgang beteiligten Drähte, Bauteile oder Lötösen auf die notwendige Temperatur kommen. Ein anderer Grund ist starke mechanische Belastung. Man findet kalte Lötstellen häufig bei Geräten mit auf Platine gelöteten Anschlüssen (z. B. Cinch). Durch das Ein- und Ausstecken kann es passieren, dass die Lötstelle zwischen Buchse und Leiterplatte u. U. regelrecht zerbricht.

Ein Vorbesitzer oder jemand der das Radio bereits mal „repariert“ hat, hat eine Kaskadenschaltung für das Magische Auge eingebaut.

Diese war mit schwarzem Isolierband umwickelt und am Chassis festgeklebt.

Ohne Worte…

Ich habe nun weitere Kondensatoren gewechselt, den zweiten Teil des Becherelkos ebenfalls ersetzt, einen neuen Gleichrichter eingebaut und so zunächst einen Zustand hergestellt, bei dem ich ruhig schlafen kann.

Das Radio funktioniert, die gemessenen Spannungen (238 V anliegend) passen hervorragend.

Weiter geht‘s.

R42 und C66 waren ersetzt durch einen Widerstand mit 120 Ω und einen Elko mit 10 µF. Ich habe auf die originale Schaltung zurückgebaut.

Zwei weitere Kondensatoren, die stümperhaft eingelötet waren, habe ich ebenfalls ersetzt.