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Erstellt am 9 Okt 2021 | zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Steffen
Das Körting Trixor 52W ist ein Superhet aus den Jahren 1951/52. Es spielt auf LW, MW und UKW. Das Radio ist für Wechselspannung, hat aber einen Spartrafo.
- Hersteller: Körting
- Typ: Trixor 52W
- Baujahr: 1951/52
- Empfangsprinzip: Superhet
- Wellenbereiche: LW, MW, UKW
- Spannungsarten: Wechselspannung
- Zustand Gehäuse: mangelhaft, große Ausbrüche
- Zustand Technik: ungeprüft
Inhaltsverzeichnis
Zustand bei Erhalt
Ich habe das Radio trotz des bekannten Gehäuseschadens gekauft. Ich denke, mit viel Geduld und Spachtelmasse lässt sich hier einiges machen.
Die Geräte stammen aus einer privaten Sammlungs- und Werkstattauflösung. Sie sind ungeprüft und werden als defekt für Bastler und Sammler angeboten.
Angaben des Verkäufers
Versand ist möglich. Bitte ein Angebot machen! Bei Fragen gerne fragen.
Das Gerät ist stark verschmutzt, aber das ist kein Problem. Ich erwarte, dass es technisch in Ordnung ist. Der Netzstecker wurde entfernt, um es nicht versehentlich anzuschließen.
Instandsetzung
Wie doch der erste Eindruck trügen kann.
Tausch der defekten Kondensatoren
Die Kondensatoren waren alle völlig hinüber. Einzig der Doppel-Elko in der Spannungsversorgung macht zunächst den Anschein, dass er noch in Ordnung ist (kein Brummen, Spannungen passen). Auch dieser Schein trübte, da schlichtweg falscher Ersatz eingebaut wurde. Einige andere Kondensatoren waren ebenfalls mit neueren (aber wieder mit falschen Werten) ersetzt.
Bei der ersten Inbetriebnahme war je nach Schalterstellung des Tonreglers ein Rückkopplungspfeifen zu hören. Nach dem Ersatz der Kondensatoren war es weg.
Im Schaltbild ist gut zu erkennen, dass „hell“ Voreinstellung ist. Durch das Hinzuschalten jeweils eines Kondensators (1n oder 5n an verschiedenen Stellen der Schaltung) werden die Höhen weniger oder mehr herausgefiltert.
Nach etwas längerer Betrachtung fiel folgendes auf:
- Der 5n-Kondensator an der AZ41 fehlte.
- Statt des Elkos 50 + 50 war einer mit 2 x 32 µF eingebaut (Baujahr 11/81).
- Die Spannungen waren etwas zu hoch (wegen der höheren Netzspannung). Abhilfe schafft ein zusätzlicher Widerstand mit 56 Ω.
- Achtung: An den Klemmen des Zweitlautsprechers liegt die Anodenspannung an.
Aktuell funktioniert die NF-Stufe. Ein angeschlossener Bluetooth-Empfänger überträgt Musik vom Smartphone. Der Zusatzwiderstand wird gut warm, aber nicht zu heiß.
Aktualisierung zum Video:
Der Klangwahlschalter zeigte ja zwischen „mittel“ und „hoch“ faktisch keinen Unterschied. Ich habe im Nachgang alle getauschten Kondensatoren noch einmal mit dem Schaltbild abgeglichen und Bauteile mit falschen Werten gefunden. Ein Vorgänger hat also offensichtlich „wild“ getauscht. Ich habe mich blöderweise an die Werte auf den ausgebauten Teilen gehalten… 🤯
Empfangsprobleme beheben
Der Empfang funktioniert gar nicht, weder AM noch UKW. Einen Fehler habe ich bereits gefunden: Der Drehkondensator hat auf einer Seite einen Kurzschluss.
Update: Der Kurzschluss war nicht im Kondensator selbst, sondern mit einem Blech an der Skalenrückwand.
In der Rückwand ist ein Kabel eingebaut, welches als Antenne für UKW dient.
Zwei neue EAF42 sorgen dafür, dass ich jetzt auf UKW empfange. Die Qualität ist leider mies:
Mal sehen, was die Schwarmintelligenz im Forum dazu meint.
Ergebnis: Am Klang ist nichts zu verbessern. Für den Mikrophon-Effekt könnte eine Röhre verantwortlich sein. Ich werde durch vorsichtiges Abklopfen den Übeltäter finden.
Gehäuse
Das Gehäuse ist zerbrochen. Zudem fehlt ein Stück.
Das herausgebrochene Stück habe ich mit Sekundenkleber eingesetzt.
Wie schließe ich nun die Fehlstelle?