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Erstellt am 16 Nov. 2021 | zuletzt bearbeitet vor 2 Wochen von Steffen
Das Grundig RV-11 ist ein Röhrenvoltmeter. Es stammt je nach Quelle aus dem Jahr 1955 bzw. 1960.
http://hartmann-braun.de/diverse/grundig/rv-11.htm
https://www.radiomuseum.org/r/grundig_roehrenvoltmeter_rv11_rv.html
- Hersteller: Grundig
- Typ: RV-11
- Baujahr: 1955/1960
- Spannungsarten: Wechselspannung
- Zustand Gehäuse: gut
- Zustand Technik: in Revision
Inhaltsverzeichnis
Zustand bei Erhalt
Instandsetzung des Grundig RV-11
Nach Erhalt hatte ich das Grundig RV-11 nur grob instandgesetzt: ein Elko sowie zwei Kondensatoren waren erkennbar hinüber. Die Netzschnur war teilweise angeschmort und musste ersetzt werden. Da ich das Voltmeter nicht kurzfristig nutzen wollte, hatte ich zunächst keine neue Netzleitung angeschlossen.
Heute (29.12.2024), also mehr als drei Jahre später, ist mir das RV-11 wieder in die Hände gefallen. Also bin ich nochmal ran und habe versucht, das Teil abzugleichen (Anleitung s. u.) – leider ohne Erfolg. Die Trimmer für den Abgleich habe ich geprüft und gereinigt.
Drei weitere Kondensatoren zeigten zwar noch passable Kapazitätswerte, waren aber hinsichtlich des Isolationswiderstandes grenzwertig. Also raus damit!
Für mich gehört zum Abgleich dazu, alle Spannungen (hier A, B, C) zu prüfen.
Das Einstellen der 2 V zwischen Kathode und Gitter der ECC83 gehört bereits zum Abgleich lt. untenstehender Anleitung (Einstellung mit R29).
Abgleichanleitung
Nach einem evtl. erforderlichen Röhrenwechsel sollte das Gerät neu abgeglichen werden. Das Röhrenvoltmeter muss mindestens 1/2 Stunde lang eingeschaltet gewesen sein, bevor die Eichung vorgenommen wird.
- Zunächst muss der mechanische Nullpunkt des Instrumentes bei ausgeschaltetem Gerät kontrolliert werden.
- Der Betriebsartenschalter 1 wird in Stellung „+“ gebracht und anschließend der Nullpunkt mit Hilfe des Korrekturknopfes 7 eingeregelt. Der Bereichsschalter 5 soll dabei in Stellung 1 V stehen.
- Dann stellt man mit dem Regler R 29 die Gittervorspannung (ca. 2 V) so ein, dass beim abwechslungsweisen Kurzschließen und Öffnen des Messeinganges kein Zeigerausschlag mehr am Instrument festzustellen ist.
- Der Endausschlag für Gleichspannung wird unter Verwendung einer durch ein Vergleichsinstrument auf 1 V eingepegelten Gleichspannungsquelle am Messeingang mit dem Regler R 24 eingestellt.
- Nun wird die Kompensationsspannung in Stellung „~“ des Betriebsartenschalters 1 mit dem Regler R 30 so eingepegelt, dass der Zeiger auf Null steht. Der Bereichsschalter steht dabei ebenfalls in Stellung 1 V.
- Der Endausschlag der Wechselspannung wird ebenfalls durch eine kontrollierte 1 V Vergleichsspannung mit einer Frequenz von ca. 50 Hz am Messeingang durch den Regler R 22 eingestellt.
- Die Abweichungen der einzelnen Messbereiche sollen beim Vergleich mit den entsprechenden Eichspannungen gleiche positive und negative Werte haben.
Die mechanische Anordnung der Regler auf der Druckschaltplatte ist aus dem Schaltbild ersichtlich.
Trotz genauer Einhaltung der o. g. Anleitung wollte der Abgleich nicht gelingen. Schließlich habe ich festgestellt, dass das angeschlossene Multimeter den Abgleich beeinflusst. Also habe ich nach jeder Messung die Prüfklemmen wieder entfernt, die Trimmer passend nachgestellt, wieder gemessen usw., bis ich passende Werte hatte.
Ich habe den Abgleich dreimal wiederholt, bis alles zufriedenstellend war.
Die Messung im Bild zeigt U = 20 V DC:
- l. o.: Statron 3205
- r. o.: Siglent SDM3045X
- u.: RV-11