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Erstellt am 25 Jul 2022 | zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Steffen
Das Röhrenprüfgerät RPG59 ist ein Gerät der PGH Elektromess Dresden aus dem Jahr 1959. Zum Gerät gehören Prüfkarten, um die Schieberegler einzustellen.
https://www.radiomuseum.org/r/elektromes_roehrenpruefgeraet_rpg59.html
- Hersteller: Elektromess Dresden
- Typ: RPG59
- Baujahr: 1959
- Spannungsarten: Wechselspannung
- Zustand Gehäuse: gut
- Zustand Technik: in Revision
Inhaltsverzeichnis
Zustand bei Erhalt
Das Gerät ist in gutem Zustand. Dank einer längeren Lagerung ist es verstaubt und muss gereinigt werden. Die Prüfkarten werde ich erneuern müssen, die sind total vergilbt.
Scheinbar wurde ein Kabel ersetzt:
Leider ein typisches Problem vieler Messgeräte aus dieser Zeit: sich auflösender Skalendruck…
Glücklicherweise sind alle Details gut erkennbar, so dass ich die Skalenbeschriftung „nachbauen“ kann. Dazu mache ich ein Foto der Skala und lege es als Hintergrundbild bspw. in eine Word-Datei. Nun lassen sich die Elemente neu einfügen. Das ist etwas langwierig (evtl.. ist ein Bildbearbeitungsprogramm besser geeignet), führt aber zum Ziel. Bei meinem Feutron habe ich das bereits erfolgreich praktiziert.
Instandsetzung
Technik
Die Elkos habe ich geprüft – keine Beanstandungen. Ich vermute, dass selbige bereits getauscht wurden. Den Glimmstabilisator GR 150DA muss ich noch prüfen.
Ich habe mir angewöhnt, den Netzstecker immer zu prüfen – gut so:
Neben der nicht mehr existenten Zugentlastung wurden die Adern vertauscht (rot = Schutzleiter). Da dies sowohl im Stecker als auch am Gerät gemacht wurde, war es nie ein Problem. Richtig ist es dennoch nicht.
Messgerät
Die Skala des Messgerätes ist leider in einem sehr schlechten Zustand.
Also habe ich eine neue „gebastelt“:
Da meine Locheisen nichts mehr taugen, habe ich zunächst neue bestellt, um die Löcher sauber auszustanzen. Danach werde ich die neue Skala mit Sprühkleber fixieren.
Die neue Skala ist fertig. Nach dem Ausarbeiten der Löcher habe ich die Skala mit Sprühkleber auf dem Aluminiumträger befestigt und das Messgerät wieder zusammengesetzt.
Nun steht (nach der Montage) einer ersten Inbetriebnahme nichts mehr im Weg.
Stabilisator
Eingebaut ist ein Glimmstabilisator GR 20-12. Er hat eine Glimmstrecke, die maximale Zündspannung liegt bei 200 V.
- Glimmstrecke: 1
- max. Zündspannung 200 V
- Brennspannung: 150 V
- Stromstärke: 10 – 50 mA (es sollten beim RPG rund 40 mA fließen)
- Innenwiderstand: 300 Ω
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_gr20-12.html
Bei einem Glimmstabilisator handelt es sich um eine gasgefüllte Röhre zur Stabilisierung einer definierten Spannung, in unserem Fall 150 V. Im definierten Bereich der Stromstärke wird diese Spannung konstant gehalten, sie ist unabhängig vom fließenden Strom. Heute würde man Zenerdioden verwenden.
Karten
Die Karten sind vergilbt. Es handelt sich zudem um Kopien. Daher habe ich begonnen, alle Karten neu zu machen. Das Erstellen der Vorlage in Excel war etwas knifflig, da die Ausschnitte des Schiebers exakt über den Werten liegen müssen.
Ich habe jetzt eine Karte als Vorlage erstellt und laminiert. Da die Karte dadurch etwas größer wird, habe ich die Löcher für die seitlichen Halterungen ausgestanzt. Das hat (zufällig) den Vorteil, dass die Karten dadurch rutschsicher sitzen.
Als keine Orientierung habe ich die Bezeichnung der Spalten auf die Schablone geklebt.
So richtig zufrieden war ich immer noch nicht…
Mittlerweile liegen mir originale Prüfkarten vor, anhand derer ich die Formatierung einer Vorlage noch einmal anpassen konnte.
Im nächsten Schritt gilt es nun, alle Röhrendaten in die Tabelle einzutragen und danach die Karten auszudrucken und zu laminieren.
Messung
Die Messung ist recht einfach:
- Schieberegler einstellen
- Röhre einstecken und einschalten
- Prüfschalter von Stellung 1 stufenweise bis Stellung 9 schalten, das Messgerät darf nicht nach links (F) ausschlagen
- Schalter in Stellung 12 und am Messgerät die Güte ablesen
- Schalter in Stellung 11 und mittels Potentiometer die Steuerwirkung prüfen (Zeiger geht zurück)