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Erstellt am 11 Feb 2023 | zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Steffen
Das Grundig Musikgerät RF 120a ist ein Superhet-Empfänger aus den Jahren 1967/68. Er spielt auf LW, MW und UKW.
https://www.radiomuseum.org/r/grundig_musikgeraet_rf120a.html
- Hersteller: Grundig
- Typ: 120a
- Baujahr: 1967/68
- Empfangsprinzip: Superhet
- Wellenbereiche: LW, MW, UKW
- Spannungsarten: Wechselspannung
- Zustand Gehäuse: sehr gut
- Zustand Technik: ungeprüft
Zustand bei Erhalt
Optisch ist es in einem sehr guten Zustand, die Technik ist noch ungeprüft. Der Klangregler sitzt fest.
Instandsetzung
Ich habe zunächst den Kathodenelko der ECL86 sowie den Ratioelko getauscht.
Bei der anschließenden Inbetriebnahme zeigte sich, dass die Spannungen an den Röhren zu niedrig waren, obwohl die Netzspannung deutlich höher als die ursprünglichen 220 V ist.
Ursache dieses Problems ist meist der Gleichrichter, so auch hier. Hinzu kam, dass er recht schnell sehr warm wurde. Also hieß es TAUSCHEN!
Dem alten Gleichrichter ist der Verschleiß in diesem Fall nicht anzusehen. Dennoch ist sein Innenwiderstand mittlerweile zu groß.
Die neue Gleichrichter-Brücke ist auf Silizium-Basis. Der Spannungsabfall ist damit deutlich kleiner als bei einem Selen-Gleichrichter. Hinzu kommt, dass die Netzspannung mittlerweile bei 230 V oder sogar höher liegt. Um die Anodenspannungen korrekt einzustellen, habe ich einen zusätzlichen Widerstand (genau genommen 2 Stück mit je 150 Ω) eingebaut. Damit messe ich an den Röhren (Sollwerte in Klammern):
- Anode ECL86: 242 V (240 V)
- Anode ECL86: 106 V (102 V)
- Anode EAF801: 204 V (206 V)
- Anode ECH81: 198 V (196 V)
Fett gedruckt ist, auf welchen Röhrenteil sich die Messung bezieht. In den genannten Röhren befinden sich jeweils zwei Systeme.
Zur Reinigung des Potentiometers musste ich die Einhausung entfernen, die verlötet war. Zusätzlich hatte ich die Aufgabe, den Tonregler wieder gangbar zu machen. Zwischen Achse und Buchse entstehen manchmal Verklebungen bzw. Verharzungen. Meine Strategie ist, die Buchse zu erwärmen (Heißluftgebläse, manche nehmen auch den Lötkolben) und abwechselnd mit Alkohol und WD40 zu „spülen“. Durch permanentes Drehen der Achse löst sich sie sich irgendwann und läuft danach problemfrei. Falls das nicht klappen sollte (was hier nicht der Fall war), bleibt nur noch, das Potentiometer zu zerlegen. Das ist zwar viel Arbeit, aber sie ist notwendig, da Ersatz kaum zu beschaffen ist.
Beim Test des Radioempfanges war ein „Spratzeln“ zu vernehmen. Diesen Fehler hatte ich bereits beim Hamburg von Neckermann. Abhilfe schaffte, die ERO-FOL-Kondensatoren von Roederstein zu tauschen.
Eine Übersicht der Problemkondensatoren findet sich hier, weitere Informationen dazu finden sich an dieser Stelle (mal abgesehen von der Verwendung des Wortes „Kondensatorkur“…).
Schöner Nebeneffekt: Die Leistungsaufnahme ist auf nahezu perfekte 46 W gefallen.
Abschließend habe ich ein paar Impressionen vom Chassis: