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Erstellt am 18 Nov 2021 | zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Steffen
Das Hi-Fi Salofe ist ein Superhet aus dem Jahr 1968. Es spielt auf MW und UKW. Hergestellt wurde es in Japan. Es ist trotz des „späten“ Baujahres ein reines Röhrenradio.
Seltenes Designradio aus Japan in Röhrentechnik, AM und FM, Abmessungen 40x16x15 cm. Gerät ist sehr stark verschmutzt und verstaubt. Das Plastikgehäuse hat mehrere kleine Fehlstellen (s. Bilder). Läuft auf FM ! Gewicht 2,9 Kg.
Angaben des Verkäufers
- Hersteller: Naigai Electric Limited
- Typ: Hi-Fi Salofe
- Baujahr: 1968
- Empfangsprinzip: Superhet
- Wellenbereiche: MW, UKW
- Spannungsarten: Wechselspannung
- Zustand Gehäuse: befriedigend
- Zustand Technik: ungeprüft
Inhaltsverzeichnis
- Zustand des Hi-Fi Salofe bei Erhalt
- Reinigung des Hi-Fi Salofe
- Instandsetzung
- Röhrenbelegung des Hi-Fi Salofe
- Schaltplan
Zustand des Hi-Fi Salofe bei Erhalt
Bilder des Verkäufers
Eigene Bilder
Reinigung des Hi-Fi Salofe
Hans aus dem Radiomuseum Bocket ist bei der Reinigung ganz mutig und nimmt Fettlöser in Verbindung mit viel Wasser.
Ich war dann auch mal ganz mutig. Sowohl das Gehäuse als auch das Chassis wurden mit Bref und unter der Dusche gereinigt. Beim Chassis waren fünf Durchgänge notwendig…
Instandsetzung
Das Radio funktioniert, allerdings erscheint mir der Ton zu leise.
Zuerst habe ich die kritischen Kondensatoren getauscht. Da das nicht den entscheidenden Durchbruch brachte, habe ich die Spannungen an den Röhren aufgenommen.
Außerdem muss ich die Widerstände prüfen.
Ich habe zwei Dioden gefunden, die Teil des Ratiodetektors sind.
Es gibt bei diesem Radio keine „klassische“ EABC80. Die beiden Dioden übernehmen die Funktion der Zweifach-Diode (das B in der Bezeichnung).
Leider gibt es ein Problem mit der Lautstärke-Regelung. Das Potentiometer hat in der Nullstellung einen Widerstand von ca. 50kΩ. Daher spielt das Radio trotz heruntergeregelten Potis fast in Zimmerlautstärke. Der Schleifer geht erwartungsgemäß an das Gitter der NF-Vorverstärkung (12AV6 – Triode).
Nach dem Ausbau des Potis zeigte sich, dass es eigentlich ein 500k-Potentiomter sein soll. Das originale ist demzufolge so stark gealtert, dass es hochohmig geworden ist. So blieb mir keine Wahl, als es auszutauschen. Leider hat das neue zwei Eigenschaften, die nicht optimal sind:
- Die Achse ist zu kurz.
- Die Charakteristik ist linear, benötigt wird eine logarithmische.
Dennoch habe ich es eingebaut. Die Lautstärke-Einstellung ist erwartungsgemäß sehr „ruppig“. Als Verlängerung habe ich behelfsmäßig eine Büroklammer genommen.
Den Original-Stromanschluss hatte ein Vorbesitzer bedauerlicherweise entfernt. Glücklicherweise passt eine Euro-Buchse in den Ausschnitt.
Das Hi-Fi Salofe spielt wieder. Es ist ein(zumindest in Deutschland) seltenes Radio, dessen Klang allerdings zu wünschen übrig lässt.
Die abschließende Funktionsprobe verlief ohne Probleme.
Update 14.07.2022: Das Radio brummt relativ laut. Eine Fehlerquelle ist nicht auszumachen.
Vorsichtshalber habe ich den Dreifach-Elko noch einmal geprüft. Der ESR ist jeweils im grünen Bereich, bei Vloss bewegen wir uns an der Grenze. Ich habe probehalber drei fabrikneue Elkos eingelötet. Das brachte allerdings keinerlei Verbesserung, so dass die originalen nun drin bleiben.
Röhrenbelegung des Hi-Fi Salofe
Hier zunächst die Röhrenliste mit Heizspannungen und -strömen:
- 17EW8: Doppel-Triode, 17V/0,15A, FM-Mischer (eine Triode Vorstufe, die andere Triode Oszillator/Mischer)
- 12BE6: Heptode, 12,6V/0,15A, AM-Mischer und Oszillator
- 2 x 12BA6: Pentode, 12,6V/0,15A, ZF-(Regel)Pentoden
- 12AV6: Doppeldiode-Triode, 12,6V/0,15A, NF-Vorstufe und AM-Detektor
- 50C5: Pentode, 50V/0,15A, NF-Endstufe
Ich habe die Spannungen an den Röhren geprüft.
Soll
Volt | 50C5 | 12BA6 | 12BE6 | 12AV6 |
---|---|---|---|---|
a | 110 bis 200 | 100 bis 250 | 100 bis 250 | 100 bis 250 |
g1 | -7,5 bis -8 | -1 | 10 (0 bis -11) | -1 bis -2 |
g2 | 110 | 100 | 100 (100) | |
g3 | 0 | -1,5 (0) | ||
g4 | 100 (100) |
Ist
Volt | 50C5 | 12BA6 (I) | 12BA6 (II) | 12BE6 | 12AV6 |
---|---|---|---|---|---|
a | 110 | 102 | 106 | -10 | 58 |
g1 | -6 | -0,2 | -0,7 | -0,15 | -1,7 |
g2 | 100 | 100 | 106 | -8,5 | |
g3 | -0,7 | ||||
g4 | -8,5 |
Schaltplan
Leider habe ich noch keinen Schaltplan gefunden.
Die Röhren-Heizungen sind in Reihe geschaltet sind. Die notwendige Spannung ergibt sich durch Addition zu 117,4V. Am Spartrafo ist diese Reihenschaltung am 110-V-Abgriff angeschlossen. Der Strom beträgt 0,15A.
Hier ist mal wieder Vorsicht angesagt, da die Netzspannung direkt am Gehäuse liegt.