Das beunruhigt mich

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Das beunruhigt mich

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Erstellt am 4 Dez. 2025 | zuletzt bearbeitet vor 5 Stunden ago von Steffen

Das, was ich gerade hinsichtlich der Produktion von elektrischer Energie sehe, beunruhigt mich. Ich gehöre sicher nicht zu den Panikmachern, aber hier schaue ich einmal etwas genauer hin.

Nachfolgend seht ihr die Übersicht zur öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland in Woche 49/2025.

Folgendes kann man daran ablesen:

  • schwarze Linie: Last, also Gesamtbedarf an elektrischer Energie
  • farbige Flächen: Anteile der unterschiedlichen Energieerzeugung
  • weiße Fläche: Import

Am 03.12.2025, 13:30 Uhr hatten wir zwischen Last und Erzeugung eine Lücke von mehr als 20 000 MW (15:45 Uhr war es mit über 22 000 kWh noch mehr). Um die Dimensionen zu verstehen: Etwa 13 der ehemaligen Kernkraftwerke Deutschlands könnten diese Lücke schließen. Anders gesagt beträgt diese Lücke 28 % des aktuellen Bedarfs.

Der Preis ist bis 16:45 Uhr auf 325 € pro MWh geklettert. Umgerechnet auf die kWh sind das 0,33 €. Der Börsenstrompreis schwankt sehr stark im Zusammenhang mit Angebot und Nachfrage, allerdings hat Deutschland früher viel verkauft, was heute eben nicht mehr so ist. Wer hier keinen Kontext zum Strompreis sieht, dem empfehle ich einen Grundkurs in Marktwirtschaft.

Aktuell ist der November trüb, windarm und relativ kalt, allen Unkenrufen zur stetigen Erwärmung zum Trotz. Das bedeutet, dass auf der Erzeugungsseite Sonne und Wind fehlen, aber auf der Bedarfsseite zusätzliche Energie gebraucht wird. Gar nicht auszumalen, wenn wir alle schon auf Wärmepumpe und E-Auto umgestellt hätten.

Um auch hier ein Beispiel zu nennen: Mein Bedarf an elektrischer Energie würde sich deutlich erhöhen.

  • aktueller Bedarf: 5 500 kWh
  • davon 2 000 kWh selbst erzeugt (PV)
  • Heizung: 35 000 kWh, eine Wärmepumpe würde hier ca. 10 000 kWh elektrische Energie benötigen, um die geforderten 35 000 kWh Wärme zu erzeugen
  • zwei Autos mit einer Gesamtfahrleistung von 25 000 km: 3 800 kWh (bei ca. 15 kWh/100 km)

Damit läge mein Gesamtbedarf bei 17 300 kWh pro Jahr, dem gut Dreifachen. Dabei ist es unerheblich, wo ich meine Autos lade. Alle anderen Bedarfe entstehen direkt bei mit zu Hause. Durch einen Speicher für die PV-Anlage könnte ich das reduzieren, müsste aber auch das Geld für Anschaffung und Folgekosten in die Hand nehmen.

Wenn alle auf meiner Straße einen vergleichbaren Bedarf hätten, bräuchten wir im Winter keinen Räum- und Streudienst mehr, da die aktuell vorhandenen Zuleitungen sich bei dieser Steigerung deutlich erwärmen würden. Das wird natürlich nicht passieren, da dann wohl eher gedrosselt wird.

Das wäre ein bisschen schade, da ich es recht gemütlich finde, wenn es schon dunkel ist, es wenigstens schön kuschlig warm zu haben.

Das beunruhigt mich – dank Ironie – nicht mehr so sehr…

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