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Erstellt am 14 Jan 2024 | zuletzt bearbeitet vor 9 Monaten von Steffen
Ilmenau 675/55GWU-zum dritten?? Versteigerung? Nö – ich hab mein drittes Ilmenau bekommen. Scheinbar stehen die Dinger auf mich, daher finden sie den Weg zu mir fast von allein.
Hier noch einmal die Daten zum Radio:
https://www.radiomuseum-bocket.de/
https://radio-bastler.de/forum/
- Hersteller: Stern-Radio Sonneberg
- Typ: Ilmenau 675/55GWU
- Baujahr: 1955/56
- Empfangsprinzip: Superhet
- Wellenbereiche: LW, MW, UKW
- Spannungsarten: Wechselspannung, Gleichspannung
- Zustand Gehäuse: sehr gut
- Zustand Technik: in Revision, funktioniert
- Herkunft: Privatverkauf
- Datum: 01/2024
- Kosten: 10 €
Das Radio habe ich von einem Bekannten bekommen. Er hatte es bereits vor vielen Jahren repariert.
Die Beschreibung meiner bereits vorhandenen Modelle ist hier zu finden:
Inhaltsverzeichnis
Ilmenau 675/55GWU-zum dritten: Instandsetzung
Bei diesem Radio habe ich mich dazu entschlossen, den Heizkreis mit Hilfe eines Kondensators umzubauen. Grundidee ist, die überschüssige Spannung für den Heizkreis statt mit Widerständen und Heißleitern nun mit einem Kondensator zu „vernichten“. Beschrieben habe ich das hier.
Die Anschlüsse am Ausgangsübertrager habe ich neu verlötet, den Isolierschlauch erneuert. Leider hatte ich keinen Schlauch da, der groß genug ist.
Der Vor-Vorbesitzer hatte bereits die NTC entfernt, was natürlich leichtsinnig war:
Der Heizkreis hat kalt keine 500 Ohm, erst heiß sind es die nötigen 1200 Ohm. Die 120 V Gesamt-Heizspannung liegen aber immer an 🤔. Daher nimmt man einen NTC in den Kreis, an dem beim Einschalten die überschüssigen 70 V abfallen. Wird der dann langsam heiß, sinkt sein Widerstand und alles ist fein, da der Widerstand der Heizdrähte durch die höhere Temperatur zunimmt.
Der Kondensator biete mehrere Vorteile:
- Energieeinsparung: Wegen der Blindenergie (der Kondensator wir ja nur ständig umgeladen) entsteht am Kondensator kein „Verbrauch“. Die überschüssigen 70 V würden ansonsten am Vorwiderstand abfallen und eine Leistung von P = U * I = 70 V * 0,1 A = 7 W verbraten. Die Leistungsaufnahme des Radios sinkt entsprechend.
- Die Wärmeentwicklung sinkt. Wo keine Leistung verbraten wird, wird es auch weniger warm.
- Wegen der ständigen Umladung und der daraus resultierenden Phasenverschiebung ist der Heizstrom in der Kaltphase der Röhren nur geringfügig höher.
Im Radio befindet sich ein Ersatzlautsprecher, der leider von der Größe nicht passend ist. Ich habe in meinem Fundus einen passenden Oval-Lautsprecher gefunden.
Der Netzschalter hatte nur schlechten Kontakt, so dass ich ihn auseinandernehmen musste.
… und dann verabschiedete sich ein Regal …
Prüfung von Spannungen und Heizstrom
Da der Selen-Gleichrichter bereits durch zwei Dioden in Reihe ersetzt war, gehe ich davon aus, dass er defekt ist. Ich habe eine 1N4007 eingesetzt. Nun muss ich noch einen geeigneten Vorwiderstand ermitteln, damit die Anodenspannungen passen. Derzeit teste ich mit zwei parallel geschalteten 150-Ω-Widerständen. Die Anodenspannung ist aber noch zu niedrig (185 V statt 205 V an der Anode Pentode der UEL51. Weitere Prüfungen stehen noch an.
Der Strom durch den Heizkreis ist durch die Daten der Röhren definiert. Er beträgt hier 0,1 A. Es ist extrem wichtig, diesen Strom zu prüfen und ggf. die Kapazität des Vorschalt-Kondensators anzupassen.
Zum Thema Kondensator im Heizkreis habe ich bereits ausführlich berichtet.
Wegen des „Unfalls“ in der Werkstatt geht es erst einmal nicht weiter, daher endet Teil 1 des Berichtes hier. Jetzt ist erst einmal die Werkstatt vorrangig.