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Besonders bei sehr alten Radios lohnt sich die Kondensator-Restaurierung. Was ist damit gemeint? In der Radio-Bastler-Gemeinde gibt es zwei „Lager“. Die eine Seite möchte den (optischen) Originalzustand erhalten. Die andere Seite interessiert sich vorrangig dafür, dass die Radios technisch funktionieren.
Diese Einteilung ist natürlich so grob und extrem nicht korrekt.
Ich persönlich finde, dass es Radios gibt, wo man den optischen Erhalt in den Vordergrund stellen sollte. Optisch bedeutet hier, dass nicht nur das Gehäuse, sondern eben auch das Chassis nach der Restaurierung so aussehen sollen, als ob es „frisch aus dem Werk“ kommt. Wobei man beim Gehäuse insofern Abstriche machen kann, als ein gewisser „Shabby Chic“ durchaus reizvoll ist.
Hinsichtlich der Technik steht man schnell vor dem Problem, dass es die Bauteile nicht mehr gibt. Das gilt sowohl für die Optik als auch die technischen Parameter. Heutige Standard-Werte (22, 47, … nF bspw.) stimmen nicht mit denen der 30er oder 40er Jahre überein.
Technik bei der Kondensator-Restaurierung #
Technisch lassen sich die geforderten Werte ggf. durch Parallel- und Reihenschaltung erreichen. Dabei gilt:
- Reihenschaltung: Cges = (C1 * C2) / (C1 + C2) und Uges = U1 + U2
- Parallelschaltung: Cges = C1 + C2 und Uges = U1 = U2
Bei der Reihenschaltung ist folglich die Gesamtkapazität kleiner als die Teilkapazitäten, wogegen die Parallelschaltung eine höhere Gesamtkapazität ergibt.
Noch ein Wort zur Umrechnung. Die Kapazität 1 F (Farad) ist sehr groß, so dass die Werte in pF (Pikofarad), nF (Nanofarad) oder µF (Mikrofarad) angegeben werden. Im Bereich Sieb- oder Ladeelkos findet sich auch schon mal mF (Millifarad).
- 1 F = 1000 mF
- 1 mF = 1000 µF
- 1 µF = 1000 nF
- 1 nF = 1000 pF
Die Umrechnungszahl ist immer 1000. Manchmal ist es etwas irritierend, wenn auf dem Kondensator der Aufdruck „0,1 µF“ zu finden ist und im Schaltplan „100nF“ steht.
Außerdem ist auf den modernen Kondensatoren ein international üblicher Aufdruck. Dazu findest du hier weitere Informationen.
Optik #
Um die Optik wiederherzustellen, plane ich folgendes:
- Herstellung von neuen Hüllen aus Papphülsen (Bastelbedarf)
- Einbau neuer Kondensatoren in die Papphülsen
- Herstellung der Aufdrucke nach Originalvorlagen
Als Papphülsen habe ich mir verscheiden große Exemplare bestellt:
Farbe | Innendurchmesser [mm] | Außendurchmesser [mm] |
---|---|---|
blau | 10,0 | 15,0 |
orange | 18,0 | 25,5 |
natur | 13,2 | 16,4 |
rot | 15,0 | 22,0 |
Hier (Restauration eines VE 301) geht es weiter.